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„Talk am Dom spezial“ zur Pränataldiagnostik
Bistum Fulda

„Talk am Dom spezial“ zur Pränataldiagnostik

Fulda (bpf). Zum Thema „Pränataldiagnostik“ fand im Rahmen der „Woche für das Leben“ ein „Talk am Dom spezial“ statt. Dazu eingeladen hatten als Hausherr das Bonifatiushaus, der Sozialdienst katholischer Frauen und die Öffentlichkeitarbeit im Bistum. Moderator Dr. Klaus Depta sprach mit einem Arzt, einer Beraterin, einer betroffenen Mutter und einem betroffenen Vater eines Kindes mit Down-Syndrom sowie einem Seelsorger.

Dr. Bertram Stitz ist Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe in Hünfeld. Er wies darauf hin, dass Pränataldiagnostik zunächst ein hilfreicher Bestandteil bei der medizinischen Begleitung einer Schwangerschaft ist – wie auch Ultraschall oder andere Untersuchungen. Allerdings betonte er, wenn es keine Hinweise gebe, die eine solche Untersuchung nötig erscheinen lassen, müsse sie nicht angewandt werden. Stitz: „Es gibt auch das Recht auf Nichtwissen.“

Die SkF-Beraterin Andrea Luley-Kempf wünscht sich, dass öfter beide Elternteile zur Beratung kommen. Denn die Situation werde von Männern beziehungsweise Frauen unterschiedlich eingeschätzt. Sie beobachtet einen Druck zur Perfektion in der Gesellschaft. Erfahren Eltern, dass ihr Kind wahrscheinlich eine Behinderung wie etwa das Down-Syndrom haben werde, dann seien sie einem Druck ausgesetzt. Luley-Kempf: „Da kann ich den Leuten in der Beratung sagen: Lasst euch nicht unter Druck setzen.“

Corina Sujer und Manuel Poch sind jeweils Mutter beziehungsweise Vater eines Kindes mit Down-Syndrom. Beide machen im Elternkreis Down-Syndrom Fulda mit. Der Austausch in diesem Kreis könne hilfreich sein, etwa wenn es um die Frage eines geeigneten Arztes für ihre Kinder geht. Sujer hat zwei nichtbehinderte Kinder. Sie hat beobachtet, dass diese ihren Bruder mit Down-Syndrom unterstützen beziehungsweise sich schützend vor ihn stellen. Für Manuel Poch ist die Gehörlosigkeit seiner Tochter die stärkere Einschränkung als das Down-Syndrom. Nach der Diagnose Down-Syndrom hätten sie sich für die Geburt entschieden, anders als 95 Prozent, die das Kind dann abtreiben lassen. Um Kontakte für die Tochter zu anderen Familien zu bekommen müsse man aktiver werden. Denn, so beobachtet er: „Das liegt auch an der Unsicherheit anderer Eltern.“

Pfarrer Werner Gutheil ist Trauerseelsorger im Bistum. Er begleitet unter anderem Familien, die um ein Kind trauern. Er will mit Angeboten wie dem Kindergrabmal in Hanau als Ort des Gedenkens Betroffenen helfen. Eltern bräuchten in solch traumatischen Erfahrungen Menschen, die mit ihnen gehen. Dies gelte auch für Eltern, die sich nach der Pränataldiagnostik gegen die Geburt des Kindes entschieden hätten. Auch sie müssten unterstützt werden.

Die Veranstaltungen des Bistums Fulda im Rahmen der Woche für das Leben werden fortgesetzt mit einem Akademieabend unter dem Motto „Wenn ich das gewusst hätte… der Zwiespalt der Pränataldiagnostik“ von Frau Dr. med. Dorothea Schuster (Dresden) am Donnerstag, 19. April, um 19 Uhr. Ein besonderer Leckerbissen ist die Matinee mit Lesung am Samstag, 21. April, um 11 Uhr: Birte Müller (Hamburg) wird zuerst für Kinder und Erwachsene aus ihrem Buch „Willis Planet“, anschließend für Erwachsene aus „Willis Welt – Der nicht mehr ganz normale Wahnsinn“. Während der zweiten Lesung wird eine Kinderbetreuung angeboten. Birte Müller ist selbst Mutter eines Sohnes mit Down-Syndrom und schildert humorvoll und plastisch die Erlebnisse mit ihrem Sohn Willi, der oft genug „von einem anderen Planeten zu kommen scheint“. Im Zusammenhang mit dieser Lesung wird auch die Fotografin Jenny Klestil vor Ort sein. Interessenten können sich und ihre behinderten Kinder kostenlos von Frau Klestil fotografieren lassen und so zum Bestandteil der ständig wachsenden Wanderausstellung „Glück kennt keine Behinderung“ werden. Alle Veranstaltungen finden im Bonifatiushaus statt.

19.04.2018


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